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Geschichte eines amerikanischen FKK-Anhängers

(Teil 1 - Bericht von 1999 - Wie alles begann)

Direkt zu Teil 2 - Fortsetzung des Berichts - 2009

Michael

Ich bin U.S.-Amerikaner, wohne aber seit über 10 Jahren in Deutschland. Seit frühester Kindheit habe ich das Verlangen in mir gespürt, nackt zu sein. Meine Eltern haben damals Mühe gehabt, mich als Kleinkind angezogen zu halten. Es kam sogar vor, dass ich mich draußen beim Spielen mit Freunde einfach ausgezogen habe, was zu einem Aufruhr in der Nachbarschaft geführt hat. Ich fühlte mich damals, und auch heute noch, einfach wohler, wenn ich nackt bin. Als ich älter wurde, wurde das Verlangen immer stärker, doch ich lebte in einer sehr prüden Gesellschaft, die Nacktheit als Angriff auf die sich in der Nähe befindenden Mitmenschen versteht! Also bewegte ich mich nur zu Hause nackt, und das nur, wenn ich alleine war. Ich musste aufpassen, dass ja keiner von meiner "perversen" Gewohnheit erfährt.

Als ich erwachsen wurde, suchte ich nach Gründen für die ungesunde Einstellung meines Volkes gegenüber Nacktheit, aber die Antworten blieben aus, und das Verlangen wurde immer stärker. Ich konnte, und kann, nicht verstehen, wie mündige Bürger mit gesunden Menschenverstand Nacktheit als etwas Perverses hinstellen können. Wenn man sich anzieht, versetzt man sich doch in einen vollkommen unnatürlichen Zustand.

Michael

Eines Abends, als ich zirka 25 Jahre alt und noch bei der U.S.-Armee war, saß ich im Wald und habe mich betrunken. Auf einmal hielt ich’s nicht mehr aus. Ich habe mich ausgezogen, weiter getrunken, und lief ein bisschen im Wald herum. Es fühlte sich so gut an! Auf einmal befand ich mich neben einer Straße und blieb einfach da stehen, während die Autos an mir vorbei fuhren. Aber mit dem, was dann geschah, habe ich nicht gerechnet. Plötzlich kamen von beide Richtungen Polizeiautos! Sie kamen mit quietschenden Reifen zum Stehen und 8 oder 10 Beamten sind aus den Autos gesprungen. Ich rannte splitternackt durch den Wald und die rannten mir hinterher. Für zirka eine halbe Stunde jagten sie mich durch den Wald, bis sie mich erwischt haben. Dann nahmen sie mich fest, wickelten eine Decke um mich, und brachten mich ins Gefängnis! Einige Stunden später kamen meine Vorgesetzten von der Armee und holten mich ab. Als Strafe wurde ich von der Armee um zwei Dienstgrade degradiert. Die Geschichte verbreitete sich natürlich, bis alle in der Kaserne davon wussten, und ich wurde deswegen gehänselt, bis mein Dienst bei der Armee 1987 zu Ende war.

Michael

Vier Jahre später wanderte ich nach Deutschland aus und fand einen Job als Fernfahrer. Es dauerte nicht lange, bis ich anfing zu merken, dass die Einstellung der Deutschen zu Nacktheit um einiges besser ist als die der Amerikaner. Überall wo ich hinfuhr, fand ich Baggerseen wo man nackt baden kann, und ich nutzte jede Gelegenheit aus. Ich durfte auch feststellen, dass es viele Menschen hier gibt, die so denken wie ich. Ich durfte das Gefühl, dass etwas mit mir nicht stimmt, ablegen und mich zu einer großen Familie bekennen: die Familie der Nudisten.

Ja, ich bin von Herzen Nudist, und ich stehe dazu. Ich wohne in Heidelberg und mache kein Geheimnis daraus in meinem Freundeskreis, dass ich lieber nackt bin. Leider habe ich hier noch keine anderen Nudisten gefunden, aber das wird sich im Laufe der Zeit bestimmt ändern.

Michael Flint

Michael

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